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Pressemitteilung

Presseerklärung Taktverdichtung ÖPNV

Schon vor der politischen Sommerpause hatte der Stadtjugendring (SJR) Augsburg zu einer Veranstaltung eingeladen für Jugendliche und StadträtInnen. Unter dem Titel „Geschlechtertalk der Jugend 2.0“ ging es auf dem Gaswerkgelände um Geschlechtergerechtigkeit und Teilhabe von Jugendlichen an der Gesellschaft. Neben vielen anderen Themenfeldern wurde dabei auch die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für Jugendliche hinterfragt.

Dabei stellte sich heraus, dass die während des Corona-Lockdowns stark ausgedünnten Takte bei Bus und Bahn den ÖPNV für Jugendliche sehr unattraktiv gemacht haben. Insbesondere die halbstündige Taktung der Busse sei - auch schon vor Corona - ein Problem: beim Übergang von der Straßenbahn auf den Bus entstünden sehr lange Wartezeiten und eine spontane Nutzung sei dadurch ebenfalls kaum möglich. Speziell für Mädchen und junge Frauen entstünde dadurch eine zumindest subjektive Gefahrenlage am Abend und in den Nachtstunden. Die zum Teil schlechte Beleuchtungssituation an den Haltestellen und auf den Zuwegungen sorgten dann zusätzlich für ein mulmiges Gefühl.

ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger hat jetzt im Hinblick auf die anstehende Herbst-Winter-Zeit mit ihren langen Dunkelphasen die Forderungen der SJR-Veranstaltung bezüglich des ÖPNV in einen Antrag an den Stadtrat einfließen lassen. Pettinger: „Angesichts des Klimawandels müssen wir alles unternehmen, um die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den privaten PKWs/Elterntaxis wieder in die Busse und Bahnen zu bringen. Da ist es genau das falsche Signal, wenn man so wie geschehen die Takte ausdünnt, mit der Begründung, dass so wenige Leute mitfahren! Vielmehr kann man eine spürbare Steigerung bei den Fahrgastzahlen nur dann erwarten, wenn man die Nutzung attraktiver macht.“ Pettinger fordert in seinem Antrag deshalb die Wiedereinführung des 5-Minuten-Taktes bei der Straßenbahn und eine einheitliche Viertelstundentaktung bei allen Bussen auch über 20:00 Uhr hinaus. Insbesondere am Donnerstag-Abend und an den Wochenenden muss es laut Pettinger zu einer deutlichen Takterhöhung kommen. „Dann werden wir auch wieder höhere Einnahmen durch Fahrscheine und Abos erzielen können“, so Pettinger.

Gleichzeitig müsse die Beleuchtungssituation an den Haltestellen und den Zuwegungen im ganzen Stadtgebiet überprüft werden. Hier könne schon durch relativ geringen Aufwand die subjektive Sicherheit für weibliche Fahrgäste deutlich erhöht werden. „Das muss man sukzessive im ganzen Stadtgebiet angehen und ggf. auch mit den NutzerInnen vor Ort bzw. mit VertreterInnen des Stadtjugendrings. Hier sind einige Nachtschichten angesagt, bis eine zufriedenstellende Situation erreicht sein wird“, meint Pettinger. Ihm sei schon klar, dass alle geforderten Maßnahmen Geld kosten werden. Hierfür müssten dringend entsprechende Mittel bei Freistaat und Bund eingefordert werden. Andere Metropolen erhielten regelmäßig große Summen für den ÖPNV. Dies müsse auch für Augsburg eingefordert werden. Bestehende Förderprogramme auf allen Ebenen seien hierfür auszunutzen. Außerdem könnten die Mittel aus der Parkraumbewirtschaftung für die Finanzierung herangezogen werden. Die Abschaffung der Semmeltaste, eine Ausweitung der Bezahlparkplätze im Stadtgebiet und eine Erhöhung der Parkgebühren auf das Niveau der Parkgaragen sei deshalb längst überfällig.

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