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Pressemitteilung

ÖDP stellt Anfrage an Katastrophenschutz-Referenten Wurm

Mit einer offiziellen Anfrage hat sich die ÖDP Augsburg an den für Katastrophenschutz zuständigen Referenten der Stadt Herrn Dirk Wurm gewandt.

v.li.n.re. Hans-Peter Bogdahn, Dirk Wurm, Christian Pettinger

In der Anfrage geht es letztlich um die Auswirkungen auf Augsburg durch eine mögliche atomare Katastrophe im nur 39 km entfernt liegenden Atomkraftwerk (AKW) Gundremmingen. Der Vorsitzende der ÖDP Augsburg, Hans-Peter Bogdahn dazu: „Das AKW in Gundremmingen bleibt noch bis 2021 in Betrieb. Zusammen mit Deutschlands größtem Zwischenlager, das direkt daneben mehr oder weniger ungeschützt abgebrannte Brennstäbe und Atommüll beherbergt, wird es aber noch auf viele Jahrzehnte ein permanentes Risiko für Augsburg darstellen. Denn die Frage der Endlagerung ist nach wie vor nicht geklärt.“ Im Übrigen habe Fukushima gezeigt, dass es durch die Kombination von Schlamperei, kommerziell motiviertem Ignorieren von Schwachstellen und widrigen Umwelteinflüssen auch in einem hoch technisierten Land zu unbeherrschbaren Situationen in einem AKW kommen kann.

Die ÖDP will nun von Referent Wurm wissen, wie die Stadt Augsburg ihre Bürgerinnen und Bürger im Falle eines drohenden radioaktiven Fallouts wirksam beschützen will. ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger zeichnet für den Ernstfall ein eher düsteres Szenario: “Sollte der GAU (größter anzunehmender Unfall) in Gundremmingen eintreten, wird sich die Nachricht über die sozialen Netze in Windeseile in der Region verbreiten. Jeder, der einen fahrbaren Untersatz besitzt, wird die Flucht antreten. Familien werden sich auf die Suche nach Angehörigen machen und Rettungskräfte werden in Richtung Gundremmingen unterwegs sein. Dazu kommt noch eine evtl. miserable Wetterlage. Und schon regiert das Chaos in der Stadt.“ Hier stelle sich dann die Frage, wie die Stadt die öffentliche Ordnung aufrecht erhalten wolle.

Doch nicht nur die öffentliche Ordnung, sondern auch die Verteilung von Jodtabletten, die Ver- und Entsorgung, die medizinische Versorgung, die Unterbringung von Flüchtlingen oder der Betrieb städtischer Einrichtungen stehen im Fragenkatalog der ÖDP. Letztlich stellt die ÖDP auch die Frage, ob eine Evakuierung von Augsburg überhaupt möglich sei und welche Maßnahmen in diesem Zusammenhang von der Stadt angedacht seien. Insbesondere erhebe sich die Frage, wie denjenigen geholfen würde, die nicht aus eigener Kraft die Stadt verlassen könnten. Sobald dann Augsburg verlassen wäre, stelle sich sofort die Frage nach dem Schutz der leerstehenden Wohnungen und der Geschäfte vor Plünderungen.

„Wir hoffen auf schlüssige Antworten von Seiten der Stadt. Sobald die Antworten vorliegen, werden wir über notwendige Schritte nachdenken und ggf. über den Stadtrat erforderliche Maßnahmen einfordern. In jedem Fall wollen wir aber auch die Bürgerinnen und Bürger auf dem Laufenden halten“, so Bogdahn.

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