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Pressemitteilung

ÖDP fordert zweite Kraft für jede Klasse

„gute Startbahnen für unsere Kinder statt neuer Betonpisten in der Landschaft“

diese Forderung erhob der langjährige Landesvorsitzende und amtierende Fachbeauftragte für Grundsatzfragen der ÖDP Bayern, Bernhard Suttner, bei seinem Vortrag „Schule muss ermutigen“ am vergangenen Mittwoch Abend im Zeughaus Augsburg. Suttner stellte hier einen Teilaspekt des neuen Bildungskonzeptes der Bayerischen ÖDP vor. Dies sieht vor, dass neben der Lehrkraft eine zweite Kraft in jeder Klasse tätig ist. „Dabei kann es sich um eine Erzieherin, einen Sozialpädagogen oder eine Lehramtsstudentin im Langzeitpraktikum handeln“ so Suttner.

Die Aufgaben dieser zweiten Kraft seien sehr vielfältig: zum einen sollten diejenigen Kinder, die bei dem ein oder anderen Thema vielleicht mehr als eine Erklärung benötigten, durch die zweite Kraft die nötige Unterstützung erfahren. Aber auch die „Überflieger“ unter den Schülerinnen und Schülern benötigen Herausforderungen, um Schule nicht als langweilig zu erleben. Daneben könne eine zweite Kraft auch einmal den Ausfall der Klasslehrerin überbrücken, wenn diese z.B. durch Krankheit, Fortbildung oder ein Elterngespräch verhindert sein sollte. Die derzeit grassierenden Unterrichtsausfälle würden damit der Vergangenheit angehören! Daneben ermöglicht eine zweite Kraft ein viel größeres Spektrum an Unterrichtsformen. Auch Unterrichtsgänge wären wesentlich leichter zu organisieren. Im Übrigen wäre ein Team aus Lehrkraft und zweiter Kraft schon alleine durch die Teilung der Verantwortung eher in der Lage, den Anforderungen des Unterrichts Rechnung zu tragen: dem derzeit häufige Problem des Burn Outs bei Lehrkräften könne damit wirksam begegnet werden.

Mit eine der wichtigsten Aufgaben wäre aber das Auffangen von Störungen im Unterricht: jede Schülerin und jeder Schüler bringt private Probleme und Befindlichkeiten mit in den Unterricht. Oft können sich die Kinder und Jugendlichen dann nicht konzentrieren und beginnen den Unterricht zu stören. Der Lehrer ist dann manchmal nicht mehr in der Lage, regulären Unterricht mit den übrigen Klassenmitgliedern zu halten. Ein verlorener Tag für Alle. Hier kommt der zweiten Kraft dann die Aufgabe zu, die „Störer“ frühzeitig aus der Klasse heraus zu nehmen und ihnen bei der Lösung ihrer Probleme zu helfen.

„Die zweite Kraft für jede Klasse ist also kein Luxus sondern eine notwendige Einrichtung, um unseren Kindern einen gelungenen Start ihren Bildungsweg zu ermöglichen“, so Suttner. „Dass dieses Konzept aufgeht, beweisen die einschlägigen Erfahrungen z.B. aus Finnland und Südtirol, wo eine zweite Kraft längst Normalität ist.“ Auch die Finanzierung sei kein Problem, da schon allein durch den Wegfall vieler Frühpensionierungen von Lehrkräften viel Geld gespart werden könne. Zudem erspart die Zunahme erfolgreicher Schulabschlüsse einen ganzen Strauß von Sekundärkosten, die bisher für unqualifizierte Arbeitskräfte aufgewandt werden müsse. Daneben werde in der Bundesrepublik im internationalen Vergleich immer noch viel zu weniger für die Bildung ausgegeben. Suttner warb in diesem Zusammenhang für eine Umwidmung des Solis, der aktuell lediglich als zusätzliche Bundessteuer für alles mögliche eingesetzt würde und so seinen ursprünglichen Sinn als Aufbaumittel für die neuen Bundesländer längst verloren habe. „Wir wollen den Soli als Solidaritätsbeitrag für eine bessere Bildung unserer Kinder“.

Die ÖDP wird die Forderung nach einer zweiten Kraft für jede Klasse als Petition beim Bayerischen Landtag einreichen. Die ÖDP ruft deshalb alle Eltern und Lehrer dazu auf, die Petition zu unterstützen. Mustertexte für die Petition „Zweite Kraft für jede Grundschulklasse!“ können die Eltern bei der ÖDP-Landesgeschäftsstelle in Passau anfordern oder aber auf der Internetseite www.oedp-bayern.de abrufen.

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