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Pressemitteilung

ÖDP Augsburg stellt Antrag zur weiteren Planung der Linie 5 zum Klinikum

Der Augsburger Stadtrat hat sich am vergangenen Donnerstag in seiner letzten Plenumssitzung für dieses Jahr mit der Fortschreibung des Augsburger Nahverkehrsplanes befasst.

Foto: 1909_Deutschlandticket_pixabay_wal_172619

In der Debatte wurden von ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger erhebliche Zweifel vorgebracht an den Zielerreichungsaussichten des Nahverkehrsplanes: „Meiner Einschätzung nach sind die hehren Ziele, die hier formuliert stehen, mit den wenig ambitionierten, konkreten Maßnahmen, die das Papier enthält, nicht zu erreichen.“ Vielfach werde mit betrieblichen Belangen oder fehlender Finanzierung argumentiert und der Nutzen für die Fahrgäste falle dabei aber hinten hinunter. Insbesondere die Äußerungen von Stadtwerkechef Nauerz, die dieser laut Augsburger Allgemeinen (AZ) vom vergangenen Donnerstag im Zusammenhang mit den stockenden Planungen der Linie 5 im Wirtschaftsausschuss getätigt hatte, findet Pettinger beim notwendigen Ausbau des Tramnetzes wenig hilfreich. Nauerz hatte laut AZ festgestellt, „dass in Zukunft mit autonomem Fahren und Shuttles, die zu Zügen zusammengekoppelt werden, womöglich ganz andere Verkehrssysteme zum Tragen kämen“. Pettinger mute das Zitat wie ein Versuch an, aus der „heutigen Situation der Tatenlosigkeit auf eine rosige Zukunft zu verweisen“, von der aber noch niemand sagen könne, ob und wann sie eintreten werde. In ähnlicher Weise werde ja seit Jahrzehnten die Gesellschaft z.B. auf das Kommen der Kernfusion vertröstet, um damit dann irgendwelche „Brückentechnologien“ rechtfertigen zu können.

Auch die in letzter Zeit immer mal wieder auftauchende Vision einer Magnetschwebebahn in Augsburg sei für Pettinger keine Alternative zum Tram-Ausbau. Als Ingenieur könne er durchaus beurteilen, ob eine Technologie sich für einen Einsatz vor Ort eigne oder nicht. Und die Magnetschwebetechnik sei ausgelegt für lange Strecken ohne Zwischenstationen. „Bei den in Frage stehenden Betriebsfällen in Augsburg kann die Schwebetechnologie ihre Vorteile in keiner Weise ausspielen und sei deshalb lediglich ein riesiger Stromfresser ohne Nutzen für die Augsburger Fahrgäste“, so Pettinger. Dass ihm die Oberbürgermeisterin in der Stadtratssitzung vorwarf, er zeige zu wenig Offenheit für neue Technologien, veranlasste Pettinger jetzt, einen Antrag an die OB zu stellen. Er lasse sich dabei durchaus von der Magnetschwebebahn inspirieren: „Wir nehmen uns von dieser Technologie den Teil, der uns vor Ort wirklich helfen kann: die aufgeständerte Hochtrasse. Allerdings für die normale Tram. Das gibt es schon in vielen Städten und es ist kein Hexenwerk“. Für die Linie 5 könne man mit einer Hochtrasse genau die kritischen Bereiche der Kreuzungen der Ackermannstraße zur B17 und zur Kriegshaberstraße überbrücken. Damit bräuchte man weder die umfangreichen Aus- und Umbaumaßnahmen im Bereich der Zufahrten zur B17 noch müsste die Nachbargemeinde Stadtbergen den Umgehungsschleichverkehr fürchten: denn die Tram führe ja dann quasi im ersten Stock ohne den motorisierten Individualverkehr auch nur zu tangieren. Auch für die Tram wäre das von Vorteil, könne man doch dann ohne Ampeln zum Klinikum durchfahren.

Die Stadtwerke sollen nun laut dem Antrag von Pettinger die Machbarkeit einer Hochtrasse für die Tram untersuchen und die Kosten für eine solche Lösung den Kosten einer herkömmlichen Ausführung der Baumaßnahmen gegenüberstellen. Auch die Förderszenarien müssten betrachtet werden, da es mehr Geld von Land und Bund gebe, wenn die Tram den Individualverkehr nicht tangiere.

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