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Pressemitteilung

ÖDP Augsburg, zur neuerlichen Panne in Gundremmingen

Im Gundremminger Atomkraftwerks sind erneut defekte Brennelemente aufgetaucht.

Nach einer Pressemeldung vom vergangenen Dienstag, sind im Block B des Gundremminger Atomkraftwerks erneut defekte Brennelemente aufgetaucht. Schon im zurückliegenden November waren zwei defekte Brennelemete entdeckt worden und auch 2010 hatte es eine entsprechende Meldung gegeben. Bis heute blieben die Betreiber eine Antwort auf die Frage nach der Ursache der Defekte jedoch schuldig. Der Weiterbetrieb der Anlage scheint dennoch für die Atomaufsichtsbehörde nicht gefährdet. Man werde die betroffenen Brennelemente bei der anstehenden Revision austauschen, so die Betreiber. Dass dabei wegen der undichten Brennstäbe wieder erhebliche Spitzenstrahlungswerte an die Umgebung abgeben werden, befürchtet der Vorsitzende der ÖDP Augsburg, Christian Pettinger: "Es ist seit langem bekannt, dass bei Revisionsarbeiten immer wieder erhöhte Spitzenstrahlungswerte auftreten, die dann mit Hilfe von gemittelten Messwerten verharmlost werden. Mit den undichten Brennstäben steht zu befürchten, dass dieses Mal wieder eine Extradosis freigesetzt wird." Man könne doch jetzt nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen, da zum wiederholten Mal in so kurzer Zeit Defekte auftraten, ohne dass man die Ursachen dafür bekannt gegeben hätte. Vielmehr gehöre der Reaktor solange stillgelegt, bis die Ursache für die Schäden zweifelsfrei identifiziert sei und weitere Beschädigungen nachvollziehbar ausgeschlossen werden könnten.

Regelrecht makaber findet Pettinger die Tatsache, dass zur gleichen Zeit der Augsburger Katastrophenschutz den Ernstfall eines GAUs in Gundremmingen probte: so haben am vergangenen Wochenende die verschiedenen Einsatzkräfte in Augsburg eine Notfallstation eingerichtet, um zu üben, was keiner jemals erleben will: was zu tun ist, wenn es in Gundremmingen zu einem Unfall kommt, bei dem größere Mengen radioaktiven Materials an die Umgebung gelangen. Zwei solche Anlaufstellen sollen im Ernstfall in Augsburg errichtet werden und dienen als Auffangort für die Evakuierten aus der Umgebung des Katastrophenreaktors aber auch für die Augsburger, die befürchten verstrahlt worden zu sein. "Und spätestens bei der Frage nach der Kapazität dieser beiden Anlagen müssen sich die Verantwortlichen fragen lassen, ob diese Planung wirklich realistisch ist," so Pettinger. Nachdem ein Großteil von Günzburg auf das Augsburger Messegelände evakuiert werden soll und gleichzeitig sich auch viele Augsburger hilfesuchend dort einfinden werden, ist mit mehreren Zehntausend Personen zu rechnen. Gesetzt den Fall, die Leute kommen im allgemeinen Chaos überhaupt mit ihren PKWs bis zu Notstation durch. Wo sollen die Personen dann aber weiter betreut werden: lässt man sie nach der Dekontamination dann im (radioaktiven) Regen stehen?

Die ÖDP sieht sich jedenfalls in ihrem Plan bestätigt, einen Bürgerantrag im Augsburger Stadtrat einzubringen, der dafür sorgen soll, dass der Katastrophenschutz im Falle eines GAUs für alle Augsburgerinnen und Augsburger transparent wird. Pettinger: "Es müssen alle Fakten auf den Tisch. Dann wird sich zeigen, ob wir überhaupt eine Chance haben bei einem GAU in Gundremmingen die Lage hier in Augsburg einigermaßen in geregelten Bahnen zu halten. Aber es wird auch klar werden, dass sich die Augsburger Bevölkerung darauf einrichten muss ohne die Aussicht auf Evakuierung im radioaktiven Fallout aus zu harren." Deshalb sei die in diesem Bürgerantrag vorgesehene Resolution der Stadt Augsburg an die Adresse von Landes- und Bundesregierung eigentlich der viel wichtigere Teil des Papiers: Damit solle sich der Augsburger Stadtrat für die sofortige Stilllegung von Gundremmingen einsetzen. "Nur wenn wir die beiden Reaktoren abschalten können wir einen GAU ausschließen," so Pettinger. Die ÖDP ruft daher weiterhin die Augsburgerinnen und Augsburger auf, sich in die Unterstützungslisten zum Bürgerantrag einzutragen. Die Listen können bei der ÖDP angefordert oder von der Hompage www.oedp-augsburg.de heruntergeladen werden.

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