Pressemitteilung
ÖDP Augsburg: PM zur geplanten Absetzung des Projektes "Solarstromanlage auf dem Parkplatz des Bärenkellerbades" im kommenden Sportausschuss
Mit einem Grundsatzbeschluss hatten der Sport- und der Bauausschuss des Augsburger Stadtrates auf Anregung der Parents for Future und des Klimabeirats der Stadt in 2024 festgelegt, dass in einem Pilotprojekt der Parkplatz des Bärenkellerbades mit Photovoltaikmodulen überdacht werden solle. Dieser Beschluss versprach die jährliche Einsparung von ca. 400 t CO2 bei der Beheizung des Bades durch eine mit Solarstrom betriebene Wärmepumpe.
Die über dem Parkplatz angebrachten Solarmodule hätten eine Leistung von ca. 600 kWp erbringen können. Beim Projektbeschluss im Stadtrat heuer im April war dann aber der ursprüngliche Entwurf auf die Hälfte der Solarfläche zusammengestrichen worden. Als Gründe waren die Durchführung von Flohmärkten auf dem Parkplatz, die Verschattung von Bäumen und die Durchfahrtshöhe für den Rettungsdienst angeführt worden. Die Aufständerung sollte nunmehr als Car-Port ausgeführt werden und die Ausrichtung der Module erfolgte nach Norden, was einen zusätzlichen Verlust an Ertrag bedeutete.
ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger zog schon bei der damaligen Stadtratssitzung die Sinnhaftigkeit der vorgestellten Projektplanung stark in Zweifel. „Nicht nur dass die ursprüngliche Fläche der Solarmodule sich halbiert hatte, auch die Ausrichtung nach Norden stellte für die Anlage einen herben Einschnitt dar. Dass mit dem verminderten Solarstrom-Ertrag dann die Beheizung des Bades nicht mehr allein mit einer strombetriebenen Wärmepumpe möglich war, ist nachvollziehbar, weshalb quasi eine zweite Heizung in Form eines Gas-Brenners für die Überbrückung sonnenarmer Tage mit eingeplant werden musste. Damit ist, wie sich nun herausstellt, ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr möglich.“ Insbesondere, wenn wie angedacht die Stadtwerke in absehbarer Zeit Fernwärme vor dem Bad vorüberführten, wäre der Fernwärmeanschluss kostengünstiger. Deshalb soll der Sportausschuss und anschließend der Stadtrat das Projekt nun zu Gunsten einer Fernwärmelösung einstampfen. Pettinger sieht sich in seiner Kritik an dem zusammengestrichenen Projekt durch den anstehenden Aufhebungsbeschluss nun bestätigt: „Hier zeigt sich mal wieder, dass Energiewendeprojekte durch kleinkarierte Fehlplanungen ad Absurdum geführt werden können. Ich bedaure, dass das ursprüngliche Vorreiter-Projekt damit nun vom Tisch gewischt werden soll. Auch ist es mir unverständlich, wie die beteiligten Ämter und die Stadtwerke soviel Aufwand in diese Planung setzen konnten und statt einer Optimierung jetzt ein Rohrkrepierer herauskommen ist. Der Energiewende wurde damit jedenfalls ein Bärendienst erwiesen“, so Pettinger.
