Pressemitteilung
Anstehende Beschlussfassung bezüglich des Nachhaltigkeitsberichtes 2025 der Stadt Augsburg
Der dritte Nachhaltigkeitsbericht der Stadt Augsburg kommt, nachdem er zwischenzeitlich im Umweltausschuss so verabschiedet wurde, am kommenden Donnerstag zur Beschlussfassung auch in den Stadtrat. In diesem 250 Seiten umfassenden Bericht werden anhand der vom Stadtrat beschlossenen Zukunftsleitlinien alle Dimensionen der Nachhaltigkeit auf ihre jeweilige Zielerreichung hin dokumentiert und analysiert. Anhand von Indikatoren werden die Entwicklungen seit 2013 dargestellt und bewertet. Dabei zeigen sich positive Trends, wie z. B. beim Müllaufkommen oder dem Trinkwasserverbrauch, aber leider auch viele Aspekte, bei denen noch deutliche Defizite bestehen.
ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger weist in diesem Zusammenhang exemplarisch auf die Recyclingpapierquote in der Stadtverwaltung hin: „Nachdem Augsburgs Schulen inzwischen erfreulicher Weise ihren Papierverbrauch auf 100 % Recyclingpapier eingestellt haben und damit das beschlossene Ziel erreicht haben, scheint in der Verwaltung der Stadt ein gegenteiliger Trend um sich zu greifen: nach anfänglicher Steigerung der Gesamtquote von 37 % in 2013 auf 78 % in 2021 ging der Anteil des Recyclingpapiers auf nur noch 65 % in 2023 deutlich zurück. Zudem stehen wir mit dieser Quote weit hinter den durchschnittlichen Vergleichswerten Bayerischer (95 %) und Deutscher (91 %) Städte. Ich frage mich, wie andere Kommunen mit vergleichbaren Papierverbräuchen wie z. B. Nürnberg und Freiburg jeweils den 100 % Recyclingpapieranteil schaffen konnten.“ Um hier zeitnah eine deutliche Verbesserung zu erreichen, hat Pettinger jetzt einen entsprechenden Antrag bei der Oberbürgermeisterin eingereicht. „Die Verwaltung muss hier mal genau draufschauen, wo da die Hemmschuhe versteckt liegen. Es sollte doch kein Problem sein, den Best Practice Beispielen anderer Kommunen zu folgen“, so Pettinger.
Auch die für den Stadtrat vorgesehene Beschlussvorlage weist die Verwaltung an, „Verbesserungspotenziale zu identifizieren und aufzuzeigen sowie ggf. entsprechende Maßnahmenvorschläge im Rahmen ihrer strategischen Arbeit zu entwickeln und bei Bedarf dem Stadtrat vorzulegen.“ Wer genau innerhalb der Verwaltung diese Aufgabe übernehmen soll, ist aber nicht ausformuliert. Pettinger schlägt deshalb in einem weiteren Antrag vor, ähnlich der Klimaleitstelle für die Themen Klimaschutz und Klimawandelanpassung solle beim Büro für Nachhaltigkeit eine entsprechende Nachhaltigkeitsleitstelle eingerichtet werden. „Die Nachhaltigkeitsleitstelle muss dann aber personell, organisatorisch und finanziell auch in die Lage versetzt werden, die vielfältigen Aufgaben auch tatsächlich schultern zu können. Schließlich geht es bei der Nachhaltigkeit um ein sektorenübergreifendes, umfangreiches Themenfeld, das vor allem auch über die Referatsgrenzen hinaus Koordination und Controlling erfordert“, so Pettinger. Nur wenn sich die Verwaltung systematisch, umfassend und ernsthaft an die Arbeit macht, könne die Zielsetzung der Zukunftsleitlinien auch tatsächlich erreicht werden.