Winterdienst auf den Augsburger Straßen

Wenn die Radwege ohne bauliche Trennung neben der KFZ-Straße laufen, liegen auf ihnen oftmals die Schneehäufen, welche die Schneeräumdienste von der Straße heruntergeschoben haben. Führen die Radwege über den Gehweg, stellt sich das Problem dort oft ähnlich dar: sie werden entweder gar nicht geräumt, da die Anwohner ja nur verpflichtet sind den Gehweg vor ihrem Haus zu räumen, oder sie sind ebenfalls mit dem Schnee zugeschoben, der andernorts weggekratzt wurde. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Radwege, so sie existieren, von den Radfahrern auch genutzt werden müssen. Radfahrer haben damit eigentlich keine Wahl: sie müssen die Radwege benutzen. Zumal ein Ausweichen auf den KFZ-Weg oft mit erhöhten Gefahren verbunden ist, da die Spurbreite durch die Schneehäufen meist deutlich eingeschränkt ist. Und Ich weiß, wovon ich rede, denn ich fahre selbst im Winter mit dem Rad.

Entgegen den Äußerungen in einem Kommentar und einem Leserbrief in der AZ ist die Räumung der städtischen Radwege daher absolut kein Luxusproblem. Es handelt sich hier vielmehr um eine Sicherheitsfrage, auf welche die Stadt eine adäquate Antwort geben muss. Es ist daher richtig und wichtig ein Konzept zur Verbesserung des Winterdienstes auf den Radwegen zu erarbeiten und auch umzusetzen. Die Verkehrssicherheit für Fußgänger und KFZ-Fahrer steht doch auch nicht zur Debatte. Ich hinterfrage ja auch nicht, warum sich ein Autofahrer im Winter in sein Fahrzeug setzt oder ein Fußgänger seinen Weg durch die winterlichen Straßen sucht. Es kann also auch nicht angehen, den Radfahrern die Benutzung ihres bevorzugten Verkehrsmittels abschwätzen zu wollen. Vor allem kann es nicht auf eine Kostenfrage reduziert werden, ob die Stadt für mehr Verkehrssicherheit im Winter sorgen soll oder nicht. Aber es scheint immer noch einige Mitmenschen zu geben, die der Meinung sind, man könne Fahrräder nur im Sommer benutzen, um am Wochenende zum Picknick ins Grüne zu radeln.