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Pressemitteilung

Sanierung des Augsburger Stadttheaters

In der vergangenen Woche nahm die Diskussion über die von der Stadtregierung geplante Sanierung des Augsburger Stadttheaters speziell über die Finanzierung des Vorhabens kräftig Fahrt auf

Christian Pettinger Ödp-Stadtrat in Augsburg

 Die Ausschussgemeinschaft von Freien Wählern, Linken, ÖDP und PolitWG bemängelten vor allem die Risiken, die mit dem von Kämmerin Weber geschnürten Finanzierungspaket verbunden seien. Auch die Höhe und die lange Laufzeit der aufzunehmenden Kredite wurden angegriffen. Aktuell meldete sich nun auch ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger hierzu zu Wort: „Mir geht es in keiner Weise darum, die dringend nötige Sanierung des Stadttheaters unmöglich zu machen. Wenn ich aber sehe, dass die geplante Finanzierung über Kredite dem Stadtrat die letzten gebliebenen finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten über lange Jahre nimmt, kann ich dem vorgeschlagenen Vorhaben in dieser Form nicht zustimmen.“

Aus Sicht von Pettinger bestünden nunmehr zwei Möglichkeiten: “Wenn ich den zu finanzierenden Betrag für die Sanierung senken will, muss ich mir Gedanken über Einsparungen machen. In diesem Zusammenhang sollte es dann auch möglich sein, den Denkmalschutz für bestimmte Bereiche des Theaters, z.B. den Bühnenturm, in Frage zu stellen. Der Denkmalschutz darf nicht zum Selbstzweck werden, sondern muss den Menschen hier in Augsburg dienen. Natürlich ist es sinnvoll, die Fassade in Richtung Königsplatz zu erhalten um hier an die Tradition des Hauses anzuknüpfen, aber der Rest des Baus kann mit Sicherheit preisgünstiger neu aufgebaut als mühsam in der alten Bausubstanz ertüchtigt werden.“ Wichtige Forderungen wie Brandschutz, Barrierefreiheit und neue Bühnentechnik ließen sich so auch ohne Einschränkungen und mit Aussicht auf langfristigen Bestand umsetzen.

Die zweite Stellschraube sieht Pettinger auf der Einnahmenseite des städtischen Haushalts: „Die Regierung von Schwaben hat bei der letzten Haushaltsgenehmigung der Stadt Augsburg mit deutlichen Worten empfohlen, den Hebesatz für Grundsteuer B und Gewerbesteuer doch wenigstens auf den Durchschnittswert anderer Bayerischer Städte mit vergleichbarer Größe zu erhöhen. Dadurch könnten dem städtischen Haushalt jährlich ca. 16,4 Mio. € an Mehreinnahmen zufließen. Dann kann sich die Stadt die Theatersanierung in der geplanten Weise auch leisten“, so Pettinger (siehe beiliegendes Schreiben von OB Dr. Gribl an Pettinger). Nachdem von Kämmerin Frau Weber ja auch betont würde, dass das Stadttheater als „weicher Standortfaktor“ für die Wirtschaft von so großer Bedeutung sei, dürfte es ja der Wirtschaft auch etwas Wert sein, die Einrichtung zu erhalten.

Im Übrigen solle die Stadtregierung die Theatersanierung nicht mit heißer Nadel durchziehen, sondern zumindest noch die Phase der Bürgerbeteiligung abwarten. Pettinger: „Seit Jahrzehnten wurde von den Vorgänger-Stadtregierungen versäumt, den Bauunterhalt für das Theater umzusetzen. Warum muss jetzt auf Biegen und Brechen innerhalb kürzester Zeit der große Wurf umgesetzt werden? Warum wartet man nicht wenigstens noch die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung ab: hier ergeben sich mit Sicherheit noch einige Ideen, die für die Sanierung relevant sind.“

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