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Pressemitteilung

Erwiderung auf Leserbrief „Windkraft hat keine große Zukunft“

In seinem Leserbrief vom 28.12.2023 in der Augsburger Allgemeinen wartet Herr Illauer mit der Aussage auf, Windkraft hätte keine Zukunft. Da frage ich mich doch, woher nimmt er diese Weisheit? Die aktuellen Fakten sprechen eine andere Sprache: so lag laut den Zahlen der Bundesnetzagentur der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms im Jahr 2022 bei 48,3 Prozent (2021: 42,7 Prozent) des gesamten Strommixes.

Für 2023 liegen die Zahlen noch nicht vor, aber werden voraussichtlich die 50%-Marke deutlich überschreiten. Innerhalb der Erneuerbaren stellt die Windkraft mit 125,2 TWh (davon landgestützt: 100,5 TWh) mehr als 50% des erzeugten erneuerbaren Stroms. Das ist mehr als doppelt so viel wie aus Photovoltaikanlagen gewonnen wird (55,3 TWh). Und natürlich kann die Energiewende nur funktionieren, wenn alle verfügbaren erneuerbaren Quellen ausgebaut werden: dabei zeigt sich dann auch, dass sich Wind- und Sonnenkraft ideal ergänzen: über Tages- und Jahreszeiten ernten wir Windstrom vermehrt in den Zeiten, in denen über die Sonne weniger bzw. kein Strom erzeugt werden kann (Nacht, Winter). Was sich derzeit noch im Aufbau befindet ist ein Netzwerk von Stromspeichern. Aber auch hier geben die neuesten Zahlen Hoffnung: derzeit (Zahlen aus 2022) verfügt die Bundesrepublik über die Gesamtstromspeicherkapazität von „nur“ 4,5 GW, was etwa der Ausgangsleistung zweier Atomkraftwerke entspricht. Aber allein in 2021 wurden 1,3 GW davon neu hinzugebaut. Und die Ausbautätigkeit nimmt hier gerade erst Fahrt auf. Insofern sehe ich überhaupt keinen Grund, warum die Windkraft uns nicht zusammen mit den anderen Erneuerbaren in Zukunft unseren wachsenden Stromverbrauch sichern sollte. Zurück zur Atomkraftnutzung kann es nicht gehen: wir wissen doch heute schon nicht, wohin wir mit dem jetzt schon existenten Atommüll sollen. Dass ein Endlager für ihn in Bayern nicht in Frage kommt, hat Bayerns oberster CSU-Protagonist Söder ja bereits in Stein gemeißelt. Was ihn aber nicht daran hindert, von neuen Atommeilern herum zu schwadronieren. Vielleicht weiß ja Herr Illauer hier Rat.

Christian Pettinger, Stadtrat der ÖDP

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